Ventrikuläre Tachykardie

Ventrikuläre Tachykardie (VT) ist eine potenziell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung, die aus den Herzkammern (Ventrikeln) stammt und zu schnellen, unregelmäßigen Herzschlägen führt. Ohne Behandlung kann sie in Kammerflimmern oder Herzstillstand übergehen. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Symptome, EKG, Ursachen, Therapie, Varianten wie monomorphe oder polymorphe VT und die Verbindung zur Selbstbestimmung.

Was ist Ventrikuläre Tachykardie?

Ventrikuläre Tachykardie ist eine schnelle Herzrhythmusstörung (>100 Schläge/Minute), die aus den Herzkammern herrührt. Sie kann anhaltend (>30 Sekunden), nicht anhaltend (<30 Sekunden) oder pulslos (kein fühlbarer Puls) sein. VT ist gefährlich, da sie die Pumpleistung des Herzens stark reduzieren kann, was zu Schwindel, Bewusstlosigkeit oder Herzstillstand führt. Sie erfordert oft sofortige medizinische Intervention, besonders bei pulsloser VT.

Ventrikuläre Tachykardie Symptome

Die Ventrikuläre Tachykardie Symptome variieren je nach Dauer und Schwere:

  • Herzrasen: Schnelles, unregelmäßiges Herzklopfen oder „Galoppgefühl“.
  • Atemnot: Durch reduzierte Herzleistung.
  • Schwindel: Benommenheit oder Synkope aufgrund von Minderdurchblutung.
  • Brustschmerzen: Bei Sauerstoffmangel im Herzmuskel.
  • Bewusstlosigkeit: Besonders bei pulsloser VT, ein Notfall.

Nicht anhaltende Ventrikuläre Tachykardie kann asymptomatisch sein oder nur kurze Herzrasen-Episoden verursachen, während anhaltende VT oft schwerwiegender ist.

Ventrikuläre Tachykardie Ursachen

Die Ventrikuläre Tachykardie Ursachen sind vielfältig und betreffen meist strukturelle oder elektrische Herzprobleme:

  • Koronare Herzkrankheit: Herzinfarkt oder Narbenbildung im Herzmuskel.
  • Kardiomyopathie: Geschwächte oder verdickte Herzmuskulatur.
  • Myokarditis: Entzündung des Herzmuskels.
  • Elektrolytstörungen: Z. B. Kalium- oder Magnesiummangel.
  • Medikamente: Antiarrhythmika oder QT-verlängernde Mittel (z. B. bei polymorphe VT).
  • Genetische Erkrankungen: Z. B. Long-QT-Syndrom oder Brugada-Syndrom.
  • Ventrikuläre Tachykardie bei Herzgesunden: Selten, oft idiopathisch oder durch Stress, Koffein oder Drogen ausgelöst.

Anhaltende VT tritt meist bei Herzkranken auf, während nicht anhaltende VT auch bei Herzgesunden vorkommen kann.

Ventrikuläre Tachykardie EKG / EKG Ventrikuläre Tachykardie / Pulslose Ventrikuläre Tachykardie EKG / Polymorphe Ventrikuläre Tachykardie EKG

Das Ventrikuläre Tachykardie EKG ist entscheidend für die Diagnose:

  • Allgemeine Befunde:
    • Breite QRS-Komplexe (>120 ms) durch ventrikulären Ursprung.
    • Schneller, regelmäßiger Rhythmus (100–250 Schläge/Minute).
    • Fehlende P-Wellen oder dissoziierte P-Wellen (AV-Dissoziation).
  • Monomorphe Ventrikuläre Tachykardie: Gleichförmige QRS-Komplexe, oft durch Narbengewebe nach Herzinfarkt.
  • Polymorphe Ventrikuläre Tachykardie EKG: Variierende QRS-Morphologie, z. B. bei Torsade de Pointes (Long-QT-Syndrom), mit „drehendem“ Muster.
  • Pulslose Ventrikuläre Tachykardie EKG: Ähnlich monomorpher VT, aber ohne fühlbaren Puls, oft mit Übergang in Kammerflimmern.

Das EKG Ventrikuläre Tachykardie unterscheidet VT von anderen Arrhythmien wie Vorhofflimmern durch breite QRS-Komplexe und regelmäßigen Rhythmus.

Supraventrikuläre Tachykardie vs. Ventrikuläre Tachykardie

Supraventrikuläre Tachykardie (SVT) vs. Ventrikuläre Tachykardie unterscheiden sich in Ursprung und Gefährdung:

  • SVT: Ursprung oberhalb der Ventrikel (Vorhöfe oder AV-Knoten), schmale QRS-Komplexe (<120 ms), meist weniger gefährlich, z. B. AV-Knoten-Reentry-Tachykardie.
  • VT: Ursprung in den Ventrikeln, breite QRS-Komplexe, potenziell lebensbedrohlich durch ineffiziente Pumpleistung.
  • EKG: SVT zeigt schmale QRS-Komplexe und oft sichtbare P-Wellen, VT breite QRS-Komplexe ohne klare P-Wellen.
  • Therapie: SVT oft mit Vagusmanövern oder Adenosin, VT mit Antiarrhythmika, Kardioversion oder Defibrillation.

Die Unterscheidung ist entscheidend, da VT eine sofortige Intervention erfordert.

Ventrikuläre Tachykardie Therapie

Die Ventrikuläre Tachykardie Therapie hängt von der Stabilität des Patienten und der VT-Art ab:

  • Pulslose Ventrikuläre Tachykardie:
    • Sofortige Reanimation (CPR).
    • Defibrillation (200 Joule biphasisch).
    • Adrenalin (1 mg alle 3–5 Minuten) und Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron 300 mg).
  • Anhaltende VT mit Puls:
    • Elektrische Kardioversion (synchronisiert, 100–200 Joule).
    • Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron, Lidocain).
  • Nicht anhaltende VT:
    • Betablocker (z. B. Metoprolol) zur Frequenzkontrolle.
    • Antiarrhythmika bei symptomatischen Episoden.
  • Langfristig:
    • Katheterablation: Zerstörung des Arrhythmieherds, besonders bei monomorpher VT.
    • Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD): Zur Prävention plötzlicher Herztodes.
    • Behandlung der Ursache (z. B. Koronarangiographie bei Herzinfarkt).

Ventrikuläre Tachykardie bei Herzgesunden: Oft konservative Therapie (Betablocker) oder Ablation, wenn idiopathisch.

Ventrikuläre Tachykardie Lebenserwartung

Die Ventrikuläre Tachykardie Lebenserwartung hängt von Ursache, Therapie und Grunderkrankung ab:

  • Bei Herzkranken: Ohne Therapie hochgradig gefährdet (Risiko für Kammerflimmern), mit ICD oder Ablation nahezu normale Lebenserwartung möglich.
  • Idiopathische VT: Bei Herzgesunden gute Prognose mit Therapie, oft keine Einschränkung der Lebenserwartung.
  • Pulslose VT: Akute Mortalität hoch ohne sofortige Defibrillation, Überlebenschance <50 % ohne Intervention.

Moderne Therapien wie ICD und Ablation haben die Prognose erheblich verbessert.

Nicht wiederbeleben und tragbare DNR-Anordnung: Wichtige Entscheidungen

Ein zentrales Thema, das im Zusammenhang mit Ventrikulärer Tachykardie relevant wird, insbesondere bei Patienten mit schwerer Herzkrankheit, wiederholten Episoden oder hohem Risiko für Herzstillstand, ist die Patientenverfügung. Diese medizinische Verfügung legt fest, dass im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands keine Herz-Lungen-Wiederbelebung oder andere lebensverlängernde Maßnahmen durchgeführt werden. Besonders bei Patienten, die unheilbar erkrankt sind oder eine stark eingeschränkte Lebensqualität haben, entscheiden sich viele für eine solche Anordnung, um unnötiges Leiden zu vermeiden.

Die tragbare DNR-Anordnung ermöglicht es, diese Entscheidung sichtbar zu machen, ähnlich einem No-CPR-Tattoo. Sie stellt sicher, dass Rettungskräfte oder Ärzte im Notfall die Wünsche des Betroffenen sofort erkennen.

Die Erstellung einer Patientenverfügung, unterstützt durch Beratungen von Organisationen wie der Verbraucherzentrale oder Afilio, sollte frühzeitig erfolgen, idealerweise solange die betroffene Person noch entscheidungsfähig ist. Beratungen durch Ärzte, Palliativteams oder Hospizdienste helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung kann ergänzend die Patientenwille sichern, um die Autonomie zu wahren – gerade in Situationen, wo eine Ventrikuläre Tachykardie lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzstillstand oder Kammerflimmern verursacht.

Fazit

Ventrikuläre Tachykardie (VT) ist eine gefährliche Herzrhythmusstörung, die aus den Herzkammern stammt und Symptome wie Herzrasen, Atemnot, Schwindel oder Bewusstlosigkeit verursacht. Ursachen umfassen koronare Herzkrankheit, Myokarditis, Elektrolytstörungen oder genetische Faktoren, wobei Ventrikuläre Tachykardie bei Herzgesunden selten ist. Das Ventrikuläre Tachykardie EKG zeigt breite QRS-Komplexe, unterschiedlich bei monomorpher (gleichförmig) oder polymorpher Ventrikuläre Tachykardie (variierend). Pulslose Ventrikuläre Tachykardie ist ein Notfall, der Defibrillation erfordert. Supraventrikuläre Tachykardie vs. Ventrikuläre Tachykardie unterscheiden sich durch Ursprung und QRS-Breite. Die Therapie reicht von Antiarrhythmika und Kardioversion bis zu Katheterablation und ICD-Implantation. Nicht anhaltende VT ist weniger gefährlich, erfordert aber Überwachung. Die Lebenserwartung ist mit moderner Therapie oft gut, bei pulsloser VT jedoch kritisch. Eine Patientenverfügung schützt die Patientenrechte bei schwerwiegenden Komplikationen, insbesondere bei Herzstillstand.

Ventrikuläre Tachykardie wirft auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf Entscheidungen am Lebensende. Für manche Menschen ist es wichtig, im Voraus festzulegen, dass sie in bestimmten Situationen keine Cardiopulmonale Reanimation wünschen. Eine tragbare DNR-Anordnung (Do Not Resuscitate) ermöglicht es, diesen Wunsch klar zu kommunizieren. Dies unterstützt die Patientensouveränität und den Patientenwillen in kritischen Momenten.


Nicht wiederbeleben DNR-Anordnung
Datenschutzerklärung

Diese Website verwendet Cookies, um dir das bestmögliche Nutzungserlebnis zu bieten. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Erkennen, wenn du auf unsere Seite zurückkehrst. Sie helfen unserem Team auch zu verstehen, welche Teile der Website du am interessantesten und nützlichsten findest.