Tracheotomie: Alles, was Sie über diesen medizinischen Eingriff wissen müssen

Was ist eine Tracheotomie?

Eine Tracheotomie ist ein chirurgisches Verfahren, bei dem ein direkter Zugang zur Luftröhre (Trachea) geschaffen wird, indem ein kleiner Einschnitt im Halsbereich vorgenommen und ein Tubus eingeführt wird. Dies ermöglicht eine künstliche Beatmung oder das Freihalten der Atemwege, wenn die natürliche Atmung durch Mund oder Nase nicht möglich oder ausreichend ist. Die Tracheotomie wird häufig in der Intensivmedizin, bei Notfällen oder chronischen Atemwegserkrankungen eingesetzt. In diesem Artikel erklären wir, wie eine Tracheotomie funktioniert, wann sie notwendig ist und welche Bedeutung sie in der Patientenversorgung hat.

Warum wird eine Tracheotomie durchgeführt?

Das Hauptziel einer Tracheotomie ist es, die Atmung zu sichern oder zu erleichtern. Typische Gründe für diesen Eingriff sind:

  • Langzeitbeatmung: Wenn eine endotracheale Intubation (über Mund oder Nase) nicht mehr praktikabel ist.
  • Atemwegsverlegung: Bei Tumoren, Schwellungen oder Verletzungen im oberen Atemweg.
  • Neurologische Erkrankungen: Wie ALS oder Muskeldystrophie, die die Atmung beeinträchtigen.
  • Notfälle: Bei akuter Atemnot, wenn andere Methoden versagen.

Die Tracheotomie bietet eine stabile, langfristige Lösung und reduziert Komplikationen im Vergleich zu einer längerfristigen Intubation.

Wie funktioniert eine Tracheotomie?

Die Tracheotomie ist ein präziser Eingriff, der in der Regel von einem Chirurgen oder HNO-Arzt durchgeführt wird. Der Ablauf umfasst folgende Schritte:

1. Vorbereitung

  • Der Patient wird lokal betäubt oder unter Vollnarkose gesetzt, je nach Situation.
  • Der Halsbereich wird desinfiziert und die genaue Stelle (zwischen den Knorpelringen der Luftröhre) markiert.

2. Einschnitt und Zugang

  • Ein kleiner horizontaler Schnitt wird in die Haut und darunterliegende Gewebe gemacht.
  • Die Luftröhre wird geöffnet, und ein Tracheostoma (Öffnung) wird geschaffen.

3. Einführen des Tubus

  • Ein Trachealkanüle (Tubus) wird eingesetzt, der die Atmung ermöglicht und bei Bedarf an ein Beatmungsgerät angeschlossen wird.

4. Nachsorge

  • Der Tubus wird fixiert, und die Wunde wird regelmäßig gereinigt, um Infektionen zu vermeiden.

Es gibt zwei Hauptarten: die chirurgische Tracheotomie (offen) und die perkutane Dilatationstracheotomie (minimalinvasiv, oft am Bett des Patienten).

Wann wird eine Tracheotomie durchgeführt?

Die Tracheotomie wird in verschiedenen Szenarien angewendet:

  • Intensivmedizin: Nach längerer künstlicher Beatmung (meist nach 10-14 Tagen Intubation).
  • Chronische Erkrankungen: Bei Patienten mit dauerhaften Atemproblemen.
  • Akute Notfälle: Wenn andere Atemhilfen (z. B. Intubation) nicht möglich sind.

Sie kann temporär oder dauerhaft sein, je nach Heilungsverlauf oder Grunderkrankung.

Risiken und Komplikationen der Tracheotomie

Obwohl die Tracheotomie ein etabliertes Verfahren ist, gibt es Risiken:

  • Infektionen: Am Tracheostoma oder in der Lunge.
  • Blutungen: Während oder nach dem Eingriff.
  • Verengung: Spätere Narbenbildung kann die Atemwege einschränken.
  • Tubusprobleme: Verstopfung oder Verrutschen des Trachealtubus.

Regelmäßige Pflege und Überwachung minimieren diese Risiken erheblich.

Tracheotomie in der Praxis

In der Intensivmedizin wird die Tracheotomie oft nach einer anfänglichen Intubation eingesetzt, um den Patientenkomfort zu erhöhen und die Mundhöhle zu entlasten. Sie erleichtert auch das Absetzen von der Beatmung (Weaning) und kann die Kommunikation sowie Nahrungsaufnahme verbessern, wenn ein spezieller Tubus verwendet wird.

Leben mit einer Tracheotomie

Patienten mit einem Tracheostoma benötigen spezielle Pflege – wie regelmäßiges Absaugen von Sekret – und oft eine Anpassung des Alltags. Mit der Zeit können viele jedoch ein normales Leben führen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Tracheotomie

Ist eine Tracheotomie schmerzhaft?

Der Eingriff selbst erfolgt unter Betäubung; danach können leichte Schmerzen auftreten, die medikamentös behandelt werden.

Wie lange bleibt eine Tracheotomie?

Sie kann temporär (Tage bis Wochen) oder dauerhaft sein, je nach Bedarf.

Kann man mit einer Tracheotomie sprechen?

Ja, mit speziellen Kanülen oder nach Anpassung ist Sprechen oft möglich.

Was passiert nach einer Tracheotomie?

Der Tubus wird entfernt, sobald die Atmung eigenständig ist, oder bleibt bei chronischem Bedarf.

Tracheotomie und Ihre persönlichen Wünsche

Die Tracheotomie ist eine wichtige Maßnahme, um die Atmung langfristig zu sichern, doch nicht jeder wünscht solche invasiven Eingriffe in jeder Situation. Hier kommen Begriffe wie „nicht wiederbeleben“ und die tragbare DNR-Anordnung ins Spiel. Wenn Sie keine Wiederbelebung oder weitere intensivmedizinische Maßnahmen wie eine Tracheotomie wünschen, etwa bei schwerer Krankheit oder im hohen Alter, können Sie dies mit einer tragbaren DNR-Anordnung (Do Not Resuscitate) klar festlegen. Diese kann als Armband oder Karte mitgeführt werden und stellt sicher, dass Ihr Wille im Notfall respektiert wird.

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