Reanimation & Patientenverfügung: Wichtige Informationen
Das Thema Reanimation wird oft kontrovers diskutiert. Viele Menschen sind unsicher, ob sie eine Reanimation wünschen oder ablehnen sollen. Hier beantworten wir häufige Fragen und geben wertvolle Informationen zur Reanimation und Patientenverfügung.
Was bedeutet Reanimation?
Reanimation, auch Wiederbelebung genannt, bezeichnet die medizinischen Maßnahmen, die eingeleitet werden, um einen Herz-, Atem- oder Kreislaufstillstand zu behandeln. Ziel ist es, die lebenswichtigen Funktionen des Körpers wiederherzustellen und die Überlebenschancen des Patienten zu erhöhen.
Gibt es Leitlinien für die Reanimation?
Ja, der „German Resuscitation Council“ (Deutscher Rat für Wiederbelebung) veröffentlicht regelmäßig Leitlinien, die aktuelle Therapieempfehlungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zur Reanimation enthalten. Die letzte Ausgabe wurde 2015 veröffentlicht.
Wie erfolgt eine Reanimation?
Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) ist die wichtigste Maßnahme im Notfall. Sie umfasst:
- Prüfen: Überprüfen, ob die Person reagiert und normal atmet.
- Rufen: Notruf absetzen und um Hilfe bitten.
- Drücken: Herzdruckmassage durchführen (100 bis 120 Mal pro Minute) und nach jeweils 30 Drucksitzungen zweimal beatmen.
Was sind die Basismaßnahmen einer Reanimation?
Die Basismaßnahmen sind:
- Prüfen: Reaktion und Atmung kontrollieren.
- Rufen: Hilfe rufen und Notruf absetzen.
- Drücken: Herzdruckmassage durchführen.
Warum lehnen manche Menschen eine Reanimation ab?
Einige Menschen lehnen eine Reanimation ab, weil sie das Risiko von Folgeschäden oder langem Leiden als zu hoch empfinden. Besonders bei älteren Menschen oder solchen mit schweren Krankheiten kann das Risiko von bleibenden Schäden oder geringer Lebensqualität nach der Reanimation stark erhöht sein.
Hilft ein Defibrillator bei einem Herzstillstand?
Defibrillatoren sind wirksam, wenn ein Herz-Kammerflimmern oder eine pulslose ventrikuläre Tachykardie vorliegt. Sie helfen, den Herzrhythmus zurückzusetzen. Defibrillatoren sind auch bei der Laienreanimation nützlich und prüfen automatisch, ob ein Stromstoß nötig ist.
Geben Ärzte während der Reanimation Medikamente?
Ja, Ärzte können Medikamente wie Adrenalin oder Amiodaron verabreichen, um die Reanimation zu unterstützen. Diese werden in der Regel intravenös verabreicht.
Welche Folgeschäden kann eine zu späte Wiederbelebung haben?
Zu lange ohne Sauerstoff zu bleiben, kann zu schweren, oft irreversiblen Hirnschäden führen. Bereits nach 2-3 Minuten ohne Sauerstoff können erste Schäden auftreten, die sich oft erst später bemerkbar machen.
Was kann ich zur Wiederbelebung in meiner Patientenverfügung regeln?
In einer Patientenverfügung können Sie festlegen, ob und unter welchen Umständen Sie eine Reanimation wünschen oder ablehnen. Diese Verfügung sollte klar und präzise formuliert sein, um im Notfall beachtet zu werden.
Ist eine Reanimation durch den Rettungsdienst trotz Patientenverfügung möglich?
Ja, in akuten Notsituationen kann der Rettungsdienst eine Reanimation durchführen, auch wenn eine Patientenverfügung vorliegt. Die Entscheidung basiert auf der Dringlichkeit der Situation. Eine Patientenverfügung wird nach der initialen Notfallversorgung berücksichtigt.
Fazit
Eine Patientenverfügung ist ein wichtiges Instrument, um Ihre Wünsche bezüglich Reanimation und medizinischer Versorgung festzuhalten. Es ist wichtig, diese Dokumente regelmäßig zu überprüfen und sicherzustellen, dass Ihre Wünsche klar kommuniziert und rechtlich bindend sind.
Für weitere Informationen und Beratung zur Erstellung einer Patientenverfügung stehen Ihnen Fachleute zur Verfügung, die Sie bei der präzisen Formulierung und rechtlichen Absicherung unterstützen können.