Künstliche Beatmung: Alles, was Sie über diese lebensrettende Methode wissen müssen

Was bedeutet künstliche Beatmung?

Künstliche Beatmung ist eine medizinische Maßnahme, bei der die Atmung eines Patienten mechanisch oder manuell unterstützt oder vollständig übernommen wird, wenn die natürliche Atmung ausfällt oder unzureichend ist. Sie wird in Notfällen, bei Operationen oder auf Intensivstationen eingesetzt, um die Sauerstoffversorgung des Körpers sicherzustellen und Kohlendioxid auszuscheiden. Die künstliche Beatmung kann über einfache Techniken wie Mund-zu-Mund-Beatmung oder komplexe Beatmungsgeräte erfolgen. In diesem Artikel erklären wir, wie künstliche Beatmung funktioniert, wann sie angewendet wird und welche Rolle sie in der Medizin spielt.

Warum wird künstliche Beatmung eingesetzt?

Das Ziel der künstlichen Beatmung ist es, Leben zu erhalten, indem die Atmung aufrechterhalten wird. Typische Situationen, die eine künstliche Beatmung erfordern, sind:

  • Atemstillstand: Bei Herzstillstand oder schweren Verletzungen.
  • Lungenkrankheiten: Wie Lungenentzündung, ARDS (Akutes Atemnotsyndrom) oder COPD.
  • Operationen: Während einer Vollnarkose, um die Atmung zu kontrollieren.
  • Neurologische Schäden: Wenn das Atemzentrum im Gehirn durch Schlaganfall oder Trauma beeinträchtigt ist.

Ohne künstliche Beatmung droht innerhalb weniger Minuten ein Sauerstoffmangel, der irreversible Schäden an Gehirn und Organen verursacht.

Wie funktioniert künstliche Beatmung?

Die künstliche Beatmung kann auf unterschiedliche Weise durchgeführt werden, abhängig von der Situation und den verfügbaren Mitteln. Hier sind die wichtigsten Methoden:

1. Manuelle Beatmung

  • Mund-zu-Mund-Beatmung: Eine einfache Technik, die von Laien in Notfällen angewendet wird.
  • Beatmungsbeutel: Ein Ambu-Beutel wird verwendet, oft in Kombination mit einer Maske oder einem Tubus, um Luft in die Lunge zu pressen.

2. Mechanische Beatmung

  • Endotracheale Beatmung: Ein Tubus wird in die Luftröhre eingeführt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen – häufig auf Intensivstationen.
  • Nicht-invasive Beatmung (NIV): Eine Maske über Mund und Nase versorgt den Patienten mit Druckluft, ohne invasiven Eingriff.

3. Langzeitbeatmung

  • Tracheostomie: Ein direkter Zugang zur Luftröhre wird geschaffen, um die Beatmung über Wochen oder Monate zu ermöglichen.

Beatmungsgeräte passen Druck, Volumen und Sauerstoffgehalt an den Zustand des Patienten an und werden kontinuierlich überwacht.

Wann wird künstliche Beatmung angewendet?

Die Entscheidung für künstliche Beatmung hängt vom klinischen Bild ab:

  • Akute Notfälle: Sofortige Beatmung bei Atemstillstand oder akutem Lungenversagen.
  • Chronische Zustände: Unterstützung bei fortschreitenden Erkrankungen wie ALS oder Muskeldystrophie.
  • Postoperativ: Nach Operationen, bis der Patient wieder selbstständig atmet.

In Intensivmedizin ist die künstliche Beatmung ein Standardverfahren, das individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst wird.

Risiken und Komplikationen der künstlichen Beatmung

Obwohl die künstliche Beatmung oft lebensrettend ist, gibt es Risiken:

  • Lungenschäden: Überdruck kann die Lunge verletzen (Barotrauma).
  • Infektionen: Langfristige Beatmung erhöht das Risiko für Pneumonien.
  • Atemmuskelschwäche: Bei längerer Anwendung kann die Eigenatmung geschwächt werden.
  • Komplikationen bei Intubation: Verletzungen an Atemwegen oder Stimmlippen.

Ein erfahrenes Team minimiert diese Risiken durch sorgfältige Überwachung und Technik.

Künstliche Beatmung in der Praxis

In Notfällen beginnt die künstliche Beatmung oft mit einfachen Mitteln, bevor professionelle Geräte zum Einsatz kommen. Auf Intensivstationen wird sie mit modernen Beatmungsgeräten durchgeführt, die verschiedene Modi bieten – von vollständiger Übernahme bis zur Unterstützung der Eigenatmung.

Rechtliche und ethische Aspekte

Ärzte sind verpflichtet, lebensrettende Maßnahmen wie künstliche Beatmung einzuleiten, es sei denn, eine Patientenverfügung oder andere Anweisungen sprechen dagegen. Dies wirft oft ethische Fragen auf, insbesondere bei schwer kranken oder älteren Patienten.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur künstlichen Beatmung

Ist künstliche Beatmung schmerzhaft?

Nein, Patienten werden während der künstlichen Beatmung meist sediert, um Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

Wie lange kann man künstlich beatmet werden?

Die Dauer reicht von Stunden bis Monaten, je nach Zustand, oft mit Übergang zu einer Tracheostomie bei Langzeitbedarf.

Kann man während der künstlichen Beatmung sprechen?

Nein, bei endotrachealer Beatmung ist Sprechen nicht möglich, da der Tubus die Stimmlippen passiert.

Was passiert nach der künstlichen Beatmung?

Sobald die Eigenatmung zurückkehrt, wird die Beatmung schrittweise reduziert (Weaning) und das Gerät entfernt.

Künstliche Beatmung und Ihre persönlichen Wünsche

Die künstliche Beatmung ist eine zentrale Maßnahme in der Notfall- und Intensivmedizin, doch nicht jeder wünscht solche Eingriffe in jeder Situation. Hier kommen Begriffe wie „nicht wiederbeleben“ und die tragbare DNR-Anordnung ins Spiel. Wenn Sie keine Wiederbelebung oder invasive Maßnahmen wie künstliche Beatmung wünschen, etwa bei terminaler Krankheit oder im hohen Alter, können Sie dies mit einer tragbaren DNR-Anordnung (Do Not Resuscitate) klar festlegen. Diese kann als Armband oder Karte mitgeführt werden und stellt sicher, dass Ihr Wille im Notfall respektiert wird.

Ihre DNR-Anordnung bestellen

Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre tragbare DNR-Anordnung einfach und sicher zu bestellen. Mit einer tragbaren DNR-Anordnung können Sie Ihren Wunsch, „nicht wiederbeleben“ zu werden, klar zum Ausdruck bringen.

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