Keine Reanimation

In der medizinischen Versorgung gibt es wichtige Entscheidungen, die Patienten treffen können, um ihre Behandlung zu steuern. Eine dieser Entscheidungen betrifft die „Keine Reanimation“ anweisung.

Was bedeutet „Keine Reanimation“?

„Keine Reanimation“ ist eine medizinische Anweisung, die besagt, dass im Falle eines Herzstillstands oder Atemstillstands keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden sollen. Diese Maßnahmen umfassen normalerweise:

  • Herzdruckmassage: Wiederholtes Drücken auf die Brust, um das Herz zum Schlagen zu bringen.
  • Elektrische Schocks: Defibrillation zur Stimulation des Herzens.
  • Medikamentengaben: Verabreichung von Medikamenten zur Unterstützung der Herz- und Lungenfunktion.
  • Künstliche Beatmung: Versorgung der Lungen mit Sauerstoff.

Warum entscheiden sich Menschen für „Keine Reanimation“?

Es gibt verschiedene Gründe, warum sich jemand gegen eine Wiederbelebung entscheidet:

  1. Schwere Vorerkrankungen: Patienten mit schweren oder unheilbaren Krankheiten können die Belastung und die möglichen Komplikationen einer Wiederbelebung vermeiden wollen.
  2. Lebensqualität: Manche Menschen möchten ihre verbleibende Lebenszeit lieber ohne invasive medizinische Eingriffe verbringen.
  3. Persönliche Überzeugungen: Religiöse oder philosophische Überzeugungen können ebenfalls eine Rolle spielen.

Rechtlicher Status von „Keine Reanimation“ in Deutschland

In Deutschland ist eine „Keine Reanimation“-Anweisung rechtlich bindend, sofern sie korrekt dokumentiert und in einem rechtsgültigen Rahmen erstellt wurde. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  • Patientenverfügung: Eine Patientenverfügung ist ein Dokument, in dem der Patient seine medizinischen Wünsche festhält, einschließlich der Ablehnung von Wiederbelebungsmaßnahmen. Diese muss schriftlich verfasst, datiert und unterschrieben sein.
  • Betreuungsverfügung: In einer Betreuungsverfügung kann eine Person festlegen, wer im Falle der Entscheidungsunfähigkeit ihre medizinischen Wünsche vertreten soll.
  • Ärztliche Beratung: Es wird empfohlen, eine solche Entscheidung mit einem Arzt zu besprechen, um sicherzustellen, dass alle medizinischen und rechtlichen Aspekte berücksichtigt werden.

Vorteile und Nachteile einer „Keine Reanimation“-Anweisung

Vorteile:

  • Selbstbestimmung: Patienten haben die Kontrolle über ihre medizinische Behandlung.
  • Vermeidung von Leiden: Schwerkranke Patienten können unnötige Schmerzen und Leiden vermeiden.
  • Klarheit für Angehörige: Eine klare Anweisung kann Angehörigen emotionale Belastungen in Notsituationen ersparen.

Nachteile:

  • Missverständnisse: Ohne klare Dokumentation kann es zu Missverständnissen zwischen medizinischem Personal und Angehörigen kommen.
  • Schnelle Entscheidungen: In Notfällen bleibt oft wenig Zeit, um die Wünsche des Patienten zu überprüfen.

Zusammenfassend ist die Entscheidung für eine „Keine Reanimation„-Anweisung ist tiefgreifend und persönlich. Es ist wichtig, dass Patienten ihre Wünsche klar und rechtlich bindend dokumentieren. Eine offene Kommunikation mit Familie und medizinischem Personal kann helfen, Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Wünsche des Patienten respektiert werden. Wenn Sie erwägen, eine „Keine Reanimation“-Anweisung zu erstellen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt und lassen Sie sich umfassend beraten.