Kardiogener Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem das Herz nicht ausreichend Blut pumpt, um Organe mit Sauerstoff zu versorgen, was zu Organversagen oder Herzstillstand führen kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Symptome, Ursachen, Therapie, Überlebenschancen und die Verbindung zur Selbstbestimmung.
Kardiogener Schock Definition / Was ist ein Kardiogener Schock?
Die kardiogener Schock Definition beschreibt einen Zustand, in dem das Herz aufgrund eines schweren Pumpversagens nicht genug Blut in den Kreislauf pumpt, was zu einer kritischen Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff führt. Was ist ein kardiogener Schock? Es handelt sich um einen Notfall, oft ausgelöst durch einen Herzinfarkt, mit hoher Sterblichkeit, wenn er nicht sofort behandelt wird.
Kardiogener Schock Symptome
Die Symptome eines kardiogenen Schocks sind akut und alarmierend, da sie eine schwere Kreislaufkrise anzeigen:
- Atemnot: Schwere Kurzatmigkeit durch Lungenstau oder Sauerstoffmangel.
- Niedriger Blutdruck: Hypotension (oft <90 mmHg systolisch), mit kalter, klammer Haut.
- Herzrasen: Schneller oder unregelmäßiger Herzschlag (Tachykardie).
- Schwäche: Extreme Müdigkeit oder Bewusstlosigkeit durch Minderdurchblutung.
- Zyanose: Bläuliche Verfärbung von Lippen oder Nägeln.
- Oligurie: Verminderte Urinausscheidung durch Nierenunterversorgung.
Die Symptome erfordern sofortigen Notruf (112) und Behandlung in der Intensivmedizin.
Kardiogener Schock Ursachen
Die Ursachen eines kardiogenen Schocks liegen meist in einer schweren Herzschädigung:
- Herzinfarkt: Häufigste Ursache, durch Verschluss einer Koronararterie, der große Teile des Herzmuskels schädigt.
- Myokarditis: Entzündung des Herzmuskels, die die Pumpfunktion beeinträchtigt.
- Herzklappenfehler: Schwere Stenose oder Insuffizienz, die den Blutfluss behindert.
- Herzrhythmusstörungen: Maligne Arrhythmien wie Kammerflimmern.
- Kardiomyopathie: Geschwächte Herzmuskulatur.
- Lungenembolie: Massive Embolie, die das Herz überlastet.
Die Ursache bestimmt die spezifische Therapie.
Kardiogener Schock Therapie / Kardiogener Schock Maßnahmen
Die Kardiogener Schock Therapie ist ein Notfall und zielt auf die Stabilisierung des Kreislaufs und die Behandlung der Ursache ab:
- Sauerstofftherapie: Hochfluss-Sauerstoff oder künstliche Beatmung zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung.
- Medikamente: Inotrope (z. B. Dobutamin) zur Unterstützung der Herzfunktion, Vasopressoren (z. B. Noradrenalin) zur Blutdrucksteigerung, Diuretika bei Lungenstau.
- Koronarintervention: Perkutane Koronarintervention (PCI) bei Herzinfarkt zur Öffnung verstopfter Arterien.
- Mechanische Unterstützung: Intraaortale Ballonpumpe (IABP) oder extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) bei schwerem Versagen.
- Chirurgie: Herzklappenreparatur oder Bypass bei spezifischen Ursachen.
Kardiogener Schock Maßnahmen: Sofortige Reanimation bei Herzstillstand, Flüssigkeitsmanagement und engmaschige Überwachung in der Intensivstation.
Kardiogener Schock Lagerung / Lagerung Kardiogener Schock
Die richtige Lagerung im kardiogenen Schock ist entscheidend, um die Herz- und Lungenfunktion zu unterstützen:
- Oberkörperhochlagerung: 30–45°-Anwinkelung zur Erleichterung der Atmung und Reduzierung des Lungenstaus.
- Beinlagerung: Leicht erhöhte Beine (Shocklagerung) nur bei stabiler Kreislaufsituation, um den venösen Rückfluss zu fördern.
- Vermeidung: Flache Lagerung, da sie die Atemnot verschlimmern kann.
Die Lagerung wird individuell angepasst und überwacht, um die Sauerstoffversorgung zu optimieren.
Kardiogener Schock Pflegerische Maßnahmen
Kardiogener Schock Pflegerische Maßnahmen sind zentral in der Intensivpflege:
- Überwachung: Kontinuierliche Messung von Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung) mit einem Vitalzeichen-Monitor.
- Medikamentenmanagement: Verabreichung von Inotropen, Vasopressoren oder Diuretika nach ärztlicher Anweisung.
- Hautpflege: Vorbeugung von Dekubitus bei bettlägerigen Patienten.
- Psychologische Unterstützung: Beruhigung und Begleitung bei Angst oder Verwirrtheit.
- Atemunterstützung: Unterstützung bei Sauerstoffgabe oder Beatmung.
Pflegerische Maßnahmen verbessern die Stabilität und Wohlbefinden des Patienten.
Kardiogener Schock Überlebenschance
Die Kardiogener Schock Überlebenschance ist niedrig, aber durch moderne Therapien verbessert:
- Allgemein: Überlebenschance ca. 40–50 % bei optimaler Behandlung, sinkt auf <20 % ohne Intervention.
- Faktoren: Schnelle PCI, junges Alter, keine Begleiterkrankungen wie Demenz verbessern die Prognose.
- SCAI Kardiogener Schock: Die SCAI-Klassifikation (Society for Cardiovascular Angiography and Interventions) stuft den Schock in Stadien (A–E), wobei frühe Stadien bessere Überlebenschancen bieten.
Die Überlebenschance hängt von der Ursache (z. B. Herzinfarkt) und der Reaktionszeit ab.
Kardiogener Schock Folgen
Die Folgen eines kardiogenen Schocks können schwerwiegend sein:
- Multiples Organversagen: Durch anhaltende Minderdurchblutung von Nieren, Leber oder Gehirn.
- Herzinsuffizienz: Dauerhafte Schwächung der Herzfunktion.
- Neurologische Schäden: Durch Sauerstoffmangel, z. B. Gedächtnisstörungen oder Wachkoma.
- Tod: Bei ausbleibender oder verzögerter Behandlung.
Langfristige kardiologische Nachsorge ist notwendig, um die Lebensqualität zu erhalten.
Kardiogener Schock Leitlinie
Die Kardiogener Schock Leitlinie, z. B. der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC), bietet evidenzbasierte Empfehlungen:
- Diagnose: Kombination aus klinischen Symptomen, EKG, Echokardiographie und Laborwerten (z. B. Troponin).
- Therapie: Sofortige PCI bei Herzinfarkt, Sauerstoffgabe, Inotrope und Vasopressoren.
- Überwachung: Intensivmedizinische Betreuung mit hämodynamischem Monitoring.
- Langzeitmanagement: Behandlung der Grunderkrankung und Rehabilitation.
Die Leitlinien werden regelmäßig aktualisiert und von Kardiologen umgesetzt.
Nicht wiederbeleben und tragbare DNR-Anordnung: Wichtige Entscheidungen
Ein zentrales Thema, das im Zusammenhang mit kardiogenem Schock relevant wird, insbesondere bei Patienten mit geringer Überlebenschance oder schweren Folgen wie multiplem Organversagen, ist die Patientenverfügung. Diese medizinische Verfügung legt fest, dass im Falle eines Herz-Kreislauf-Stillstands keine Herz-Lungen-Wiederbelebung oder andere lebensverlängernde Maßnahmen durchgeführt werden. Besonders bei Patienten, die unheilbar erkrankt sind oder eine stark eingeschränkte Lebensqualität haben, entscheiden sich viele für eine solche Anordnung, um unnötiges Leiden zu vermeiden.
Die tragbare DNR-Anordnung ermöglicht es, diese Entscheidung sichtbar zu machen, ähnlich einem No-CPR-Tattoo. Sie stellt sicher, dass Rettungskräfte oder Ärzte im Notfall die Wünsche des Betroffenen sofort erkennen.
Die Erstellung einer Patientenverfügung, unterstützt durch Beratungen von Organisationen wie der Verbraucherzentrale oder Afilio, sollte frühzeitig erfolgen, idealerweise solange die betroffene Person noch entscheidungsfähig ist. Beratungen durch Ärzte, Palliativteams oder Hospizdienste helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Eine Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung kann ergänzend die Patientenwille sichern, um die Autonomie zu wahren – gerade in Situationen, wo ein kardiogener Schock lebensbedrohliche Komplikationen wie Herzstillstand oder Organversagen verursacht.
Fazit
Kardiogener Schock ist ein akuter Notfall, bei dem das Herz nicht genug Blut pumpt, was zu Symptomen wie Atemnot, niedrigem Blutdruck, Tachykardie und Zyanose führt. Häufigste Ursachen sind Herzinfarkt, Myokarditis oder Herzklappenfehler. Die Therapie umfasst Sauerstofftherapie, Inotrope, Vasopressoren, PCI oder mechanische Unterstützung wie ECMO. Pflegerische Maßnahmen wie Vitalzeichenüberwachung und Oberkörperhochlagerung (30–45°) sind entscheidend. Überlebenschancen liegen bei 40–50 % mit Behandlung, sinken ohne Intervention drastisch. Folgen umfassen multiples Organversagen oder neurologische Schäden. Die SCAI-Klassifikation und ESC-Leitlinien leiten die Therapie. Eine Patientenverfügung schützt die Patientenrechte bei kritischen Verläufen.
Kardiogener Schock wirft auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf Entscheidungen am Lebensende. Für manche Menschen ist es wichtig, im Voraus festzulegen, dass sie in bestimmten Situationen keine Cardiopulmonale Reanimation wünschen. Eine tragbare DNR-Anordnung (Do Not Resuscitate) ermöglicht es, diesen Wunsch klar zu kommunizieren. Dies unterstützt die Patientensouveränität und den Patientenwillen in kritischen Momenten.